Digital Leadership

Digital Leadership

Dr. Simon Beck, Geschäftsführer der Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft, kommentiert, wie sich die digitale Revolution auf die Arbeit von Führungskräften auswirkt und erklärt, warum Führung auch in der VUCA-Welt weiter wichtig bleibt.

Digital Leadership: Nur 7 Prozent der deutschen Manager sind „Digital Leader“ / Nur jede zwölfte Führungskraft wird in Deutschland den Anforderungen der Digitalisierung gerecht.

Im Auftrag von Dimension Data Deutschland wurden 503 Führungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt. Die Studie „Digital Leader – Leadership im digitalen Zeitalter“ zeichnet erstmals ein Profil des Digital Leader und beantwortet die Frage, was Führungskräfte und Visionäre im digitalen Zeitalter auszeichnen muss, um die digitale Transformation im eigenen Unternehmen erfolgreich auszugestalten. Die Studie belegt, dass gerade einmal sieben Prozent der Entscheider das Zeug zum Digital Leader haben.

„Ein Digital Leader verfügt nicht nur selbst über sehr gute digitale Fähigkeiten, sondern macht sich auch für die Qualifikation und Förderung der Fähigkeiten der Mitarbeiter in diesem Bereich stark. Als wichtiger Vermittler zwischen IT-Abteilung und dem restlichen Unternehmen teilt er neues Wissen und stößt Diskussionen zu akuten Themen an. Der Digital Leader vereint Durchsetzungsstärke mit digitalen Fähigkeiten und einer Digital-First-Denkweise“, beschreibt Dr. Carlo Velten, Geschäftsführer von Crisp Research und Co-Autor der Studie, das Bild der modernen Führungskraft.
Vier von zehn Entscheidern gaben bei der Einschätzung ihrer eigenen digitalen Kompetenz an, dass diese nur schwach bis sehr schwach ausgeprägt sei, bei der Bewertung der Fähigkeiten ihres Teams waren sie sogar noch kritischer: 46 Prozent fehlt hier demnach komplett die digitale Expertise. Trotzdem unterstützen Unternehmen die Entwicklung dieser Kompetenzen nicht ausreichend. Laut der Studie fordern ganze 42 Prozent der Befragten mehr Aus- und Weiterbildungen in ihren Unternehmen, um die Aufgaben der zukünftigen digitalen Transformation bewältigen zu können.
71 Prozent der befragten Entscheider sind „Digital Beginners“, denen sowohl die technologischen Skills als auch das entsprechende Mindset fehlen, um die Veränderung im eigenen Unternehmen zu gestalten. Jeder Fünfte bringt entweder die notwendigen Fähigkeiten und das Wissen („Digital Skills“) oder die Digital-First-Denkweise („Digital Mindset“) dafür mit.

Die Studie arbeitet heraus, dass nur 7 Prozent echte „Digital Leader“ sind, die also gleichzeitig über das nötige Wissen über die Digitalisierung als auch die erforderlichen Managementfähigkeiten verfügen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. „Die Studie zeigt deutlich, dass die Mitarbeiter an den entscheidenden Stellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz bisher unzureichend für den digitalen Wandel gewappnet sind“, so Sven Heinsen, CEO von Dimension Data Deutschland.
„Nur eine kleine Minderheit bringt die Fähigkeiten eines Digital Leader mit, der die Digitalisierung als Chance begreift, strategisch neue digitale Geschäftsmodelle anpackt und bestehende IT-Lösungen kritisch nach ihrem Wertbeitrag für das eigene Unternehmen hinterfragt.
Aber genau das brauchen die Unternehmen, um Innovationen anzustoßen und Wettbewerbsvorteile zu realisieren, die eine konsequente Digitale Transformation ermöglicht.“

50 Prozent der Entscheider sind überzeugt davon, dass ihr Unternehmen nicht oder nur schwach von der Digitalisierung betroffen ist.
Diejenigen, die sich mit dem Aufbau einer IT der nächsten Generation beschäftigen, haben den Umbau respektive die Cloudifizierung der IT-Infrastruktur und IT-Sicherheit ganz oben auf der Agenda; diese wird derzeit in 39 Prozent der Unternehmen umgesetzt. „Gleichzeitig überrascht jedoch, dass erst bei knapp einem Fünftel der Unternehmen etwaige Projekte zur Digitalen Transformation auf strategischer Ebene bzw. Vorstandsebene angekommen sind“, kommentiert Sven Heinsen.
„Indem sie die überholte Einschätzung vertreten, dass alleine die IT-Abteilung für digitale Themen zuständig sei, verpassen die Führungskräfte die Chance, den Wandel aktiv mitzugestalten und ihn entschieden voranzutreiben“, so Heinsen weiter. „Das birgt die Gefahr, dass die Lösungen nicht auf die Geschäftsstrategie zugeschnitten sind und die hohen Investitionen in neue Technologien sich nicht auszahlen.“
Eine Untersuchung von MIT Sloan und Cap Gemini zeigt, wie wichtig die richtige Mischung aus Digital- und Managementqualifikation für den Erfolg des Unternehmens ist. Unternehmen, deren Führungskräfte viel über die Digitalisierung wissen, weisen überdurchschnittliche Umsatzzuwächse auf. Allerdings verzeichnen nur die Unternehmen, die auch gleichzeitig gut geführt wurden, auch überproportionale Gewinnsteigerungen. Nur diese Kombination aus Digital- und Managementqualitäten macht also die „Digitalen Meister“ aus.

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