Generationen Mix

Der Wettbewerbsvorteil, altersgemischte Teams bewusst zu nutzen wird in vielen Unternehmen noch unterschätzt, obwohl gerade divers zusammengesetzte Teams Hochleistungen erbringen können.
Immer mehr ältere Mitarbeiter werden mit einer immer geringeren Zahl junger Mitarbeiter zusammenarbeiten, dabei kollidieren ein analoges Arbeitsverständnis und digitales Lebensverständnis miteinander. Im Generationenmix definiert sich jede Generation durch gemeinsam wahrgenommene Ereignisse und erlebte Rahmenbedingungen.
Die Mitglieder einer Generation haben somit überwiegend die gleichen Prägungen und Einstellungen.
Mehr denn je wird die Mitarbeiterschaft der Zukunft durch Generationenvielfalt geprägt sein: Teams werden in der Arbeitswelt der Zukunft drei und mehr Generationen umfassen. Heute und in der nahen Zukunft sind es vor allem die Generationen X, Y und Z, die aktiv sind und Unternehmen mit ihren Werten prägen
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Die Generation X:
Gut ausgebildete Praktiker mit Streben nach Wohlstand und Sicherheit. Geboren zwischen 1965 und 1980 sucht die Generation Golf nach Sicherheit und empfindet Karriere als reizvoll. Die X’ler sind die Letzten, die die Welt noch ohne Smart Phone und Internet kennen.
Lateral Leadership und netzwerken: Klassisches Projektmanagement hielt gegen Ende der Generation X Einzug in die Unternehmen und wirkte prägend. Diese Generation genießt die immer geringer werdende Bedeutung von Hierarchien, die die Vorgängergeneration erkämpft hat. Internationalität und Diversität: Ebenso sind X-ler Kinder der Globalisierung und damit die erste echte internationale Generation.  Work-Life-Balance: Lange Ausbildungszeiten und im Anschluss der Karrierestart lässt sie meist zu späten Eltern werden, dies macht die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für sie zur großen Herausforderung. Die erste Generation mit neuem Väterverständnis, die die klassische Rollenverteilung in deutschen Familien aufbricht.

Besonders wichtige Führungsgrundsätze im Umgang mit der Generation X: X-ler sind pragmatisch, anpassungsfähig, haben hohes Selbstvertrauen und übernehmen gerne Verantwortung. Sie sind meist Eltern von Schulkindern und lassen die Rush Hour des Lebens Stück für Stück hinter sich. Oft sind sie in Unternehmen heute als erfahrene Experten oder Führungskräfte anzutreffen.
 
Die Generation Y:
Netzaffin und hierarchieavers. Geboren von 1980 bis 2000. Den Millenials ist Freude bei der Arbeit und Sinn wichtiger als Status und Prestige. Geprägt vor allem in den Jahren 1991–2010, zeichnet sich diese Generation vor allem durch materielle Sicherheit, Handy, Internet und Informationstransparenz aus:
Direkte und permanente Kommunikation: Für die Mitglieder der Generation Y ist ständige Erreichbarkeit obligatorisch. Sie teilt ihr Wissen und ihre Ansichten und hat dabei keine Angst vor Kritik und will schnelles Feedback! Leistungs- und Werteorientierung: Der Generation Y sind Statussymbole nicht wichtig, sie strebt nach Selbstverwirklichung und Spaß und ist gleichzeitig sehr leistungsorientiert. Sie stellt traditionelle Machtvorstellungen und Hierarchien infrage und ist sensibel für ethische Werte.
Teamplay und Internationalität: Die Mitglieder der Generation Y sind Teamplayer im realen wie im virtuellen Leben, sie denken global und sind hochmobil, interkulturell interessiert. Sie sind anspruchsvoll und fordernd, auf manchen wirkt dies sogar überheblich. Flexibilität: Die Generation Y strebt nach individuellem Freiraum und nach Unabhängigkeit. Sie fühlt sich nicht so an ihren Arbeitgeber gebunden wie vorangehende Generationen und möchte selbst bestimmen, wo und wann gearbeitet wird.

Besonders wichtige Führungsgrundsätze im Umgang mit der Generation Y:
Eine sinnstiftende und werteorientierte Vision haben,
partizipativ führen, Struktur vorgeben durch klare
Anweisungen und Entscheidungen, herausfordernde
Aufgaben zum selbstständigen Bearbeiten delegieren, zeitnahes, umfassendes und wertschätzendes Feedback geben, intensiv informieren und kommunizieren, Leistung fördern, Teambuilding fördern, Arbeitszeit flexibel organisieren, Rückmeldungen annehmen und sich selbst reflektieren.
Der hierarchisch geprägte allwissende Vorgesetzte muss sich transformieren zum beteiligenden, sich selbst hinterfragenden und veränderungsbereiten »Führungspartner«, der sich auf einzelne Mitarbeiter einlässt und einen partizipativen Führungsstil vertreten kann, bei dem er klare Rahmenbedingungen vorgibt.
 
Die Generation Z:
Permanent online, digital sozial vernetzt und multikulturell. Geboren ab dem Jahr 2000.
Charakteristisch für die Generation Internet ist, dass sie mit sozialen Medien und dem Internet aufgewachsen sind, während viele Angehörige der Generation Y bereits Jugendliche waren, als digitale Medien die Gesellschaft erfasst haben. Die permanente Verfügbarkeit elektronischer Medien, sozialer Netzwerke sowie die Dauerpräsenz des Smartphones prägen Werte, die auch schon die Generation Y betreffen: Autonomie, Flexibilität und Transparenz. Jeder Fünfte besitzt mittlerweile einen Migrationshintergrund: Diversität ist für die Generation Z selbstverständlich und wird als positiv betrachtet.
Wohlstandspolarisierung: Die Schere zwischen Arm und Reich klafft weiter auf, sodass die Generation Z in einer Gesellschaft aufwächst, in der jeder Dritte aus einem Elternhaus stammt, das von ökonomischer oder Bildungsarmut bedroht ist.
Durch Ganztagsschule und Verkürzung der Schulzeit beansprucht die Schule für Generation Z schon in einem jüngeren Alter viel mehr Zeit, als dies bei den Vorgängergenerationen der Fall war. Zudem erwirbt mittlerweile etwa jeder zweite Schulabgänger einen studienqualifizierenden Abschluss. Nicht gesteuertes Lernen während der Freizeit findet im Gegenzug deutlich weniger statt, und der Leistungsdruck nimmt insgesamt zu.

Besonders wichtige Führungsgrundsätze im Umgang mit der Generation Z:
Die Z-ler bevorzugen klare Work-Life-Separation, denn eindeutige Freizeit ist ein hohes Gut für sie. Z-ler lassen sich gut durch gleichaltrige Influencer bewegen.
Dem Wunsch nach Stabilität und Planbarkeit nachkommen. Hohes Bedürfnis nach flexibler Arbeitszeitgestaltung, der Arbeitsplatz ist Wohlfühlort.

Den Generationenmix
(in altersgemischten Teams) führen
Die Führung altersgemischter Teams setzt voraus, dass die Führungskraft sich zunächst über die Bedürfnisse der unterschiedlichen Generationen informiert, neugierig ist und selbst in einen Perspektivenwechsel geht. Im ersten Schritt geht es darum zu erkennen, wo genau die Hot Spots zwischen Alt und Jung liegen. Im zweiten Schritt helfen offene Kommunikation über das Thema und gemeinsam erarbeitete erste Spielregeln über Kommunikation, Sprache und Arbeitsweise. In regelmäßigen Feedbackgesprächen bzw. Teambesprechungen könnte das Thema dann einen festen Agendapunkt bekommen. Der Führungskraft kommt damit eine Vermittlerrolle zwischen den Generationen zu, die die Bereitschaft im Team zur intergenerationellen Zusammenarbeit kontinuierlich aufrechterhalten muss.
Meist liegt der Fokus dabei auf der Gestaltung der jeweils altersspezifischen Arbeitsbedingungen wie z. B. Kernarbeitszeiten, Arbeitsbelastung, Arbeitsverteilung, Kommunikations- und Informationsverhalten – hier insbesondere derzeit in Verbindung mit der Digitalisierung.