Das Wheel of Change – Eine Checkliste für Führungskräfte (nach Rosabeth Moss-Kanter)
1. Geteilte Visionen
Die gewünschte Zukunft muss konkret und anschaulich beschrieben sein. Sie muss herausfordernd, aber erreichbar sein. Betroffene Mitarbeiter sollen sich mit ihr identifizieren. Der gemeinsame Erarbeitungsprozess ist ausschlaggebend für die Überzeugungskraft und die freigesetzte Motivation.
2. Symbole und Signale
Um Orientierung und Glaubwürdigkeit zu fördern, sind symbolische Handlungen des Managements besonders wichtig. Die Inszenierung einer eingerissenen Mauer etc. erzeugt Aufmerksamkeit und gibt die Richtung vor. Nur deutliche Signale kommen überall an.
3. Steuerung: Lenkung, Strukturen und Prozesse
Auch Veränderungsprozesse brauchen Strukturen. Ein Steuerkreis muss den Prozess auf Basis von regelmäßigen Reviews lenken, Risiken analysieren. Ziele müssen horizontal abgeglichen, auf ihre Konsistenz und Widerspruchsfreiheit überprüft werden und in Mitarbeitergesprächen verankert werden (Zielentfaltung, Jahresgespräche).
4. Training und Werkzeuge
Ist der Projektleiter / die Projektleiterin auf die Aufgabe vorbereitet? Wie werden die Führungskräfte vorbereitet? Wird zusätzliches Training benötigt?
5. Champions und Sponsoren
(Macht-)Promotoren fördern den Prozess politisch auf Top-Management-Ebene. Champions zeigen das neue Verhalten und stehen für das positive Ergebnis der Veränderung. Sie liefern durch ihr Verhalten positive Beispiele und stecken an. Beide setzen Energie frei und bestimmen das Tempo. Sie gehen neue Wege und ihr Verhalten erzeugt Sogwirkung.
6. Schnelle Erfolge (Quick Wins)
Nichts ist erfolgreicher als der Erfolg. Kleine und frühe Erfolge, von denen möglichst viele Mitarbeiter einen Nutzen haben, müssen kommuniziert werden. Die konkrete Ausgestaltung der Veränderungsziele kann dezentral in den Organisationsbereichen erfolgen: Pilotprojekte motivieren und stecken an.
7. Kommunikation und Best Practice
Was dürfen die Betroffenen wissen? Wann? Wer? Mit welchen Mitteln? Wie erfolgen Rückmeldungen? Wie findet gemeinsames Lernen statt und wie werden die Erfolge aus Pilotbereichen als Good Practices in andere Bereiche übertragen?
8. Vorgehen und Anpassung / PDCA
Normen und Werte (ungeschriebene Gesetze) müssen konsequent angepasst werden. Durch Förderung und Einforderung der damit verbundenen (neuen) Verhaltensweisen wird Stabilisierung und Nachhaltigkeit erreicht, z. B. geändertes Berichtswesen oder neue Befugnisse führen zu neuer Machtverteilung. Nach dem Prinzip des Deming-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) wird das Vorgehen regelmäßig überprüft und die Nachsteuerung eingeleitet.
9. Maßnahmen, Meilensteine, Feedback
Ein Projektplan mit transparentem Zeitstrahl (Roadmap / Architektur), Meilensteinen und Arbeitspaketen ist die Planungsgrundlage für den Veränderungsprozess. Feedback, z. B. aus einem Sounding Board (Auswahl repräsentativer Stakeholder mit wechselnder Besetzung), fließt kontinuierlich zurück in das Projekt.
10. Wahrnehmung und Anerkennung
Erreichte Meilensteine werden mit Anerkennung und Bonus belohnt. Erfolge werden geteilt, Vorbilder und Helden erzeugen Identifikation und Motivation, Best Practice wird ausgetauscht.