Der Führungskreis im Retreat

Darauf kommt es an:

Management-Retreats können sehr unterschiedlich sein. Retreat bedeutet übersetzt »Rückzug von der gewohnten Umgebung«. Im Englischen wird der Begriff für Phasen der Entspannung oder des Stressabbaus benutzt, im deutschen Sprachraum immer häufiger auch als “geplante spirituelle Ruhepause“. Im Gegensatz zur Yogareise oder zum Wellness Urlaub soll ein echter Management-Retreat eine persönliche Positionsbestimmung für Führungskräfte sein und als Kraftquelle für neue Ideen dienen.

Aktuell: Führungskräfte Retreat vom 1. 9. bis 5. 9. 2022

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Nur wer selbst inspiriert ist, kann andere inspirieren.Genau das kommt im Führungs-alltag oft zu kurz: Im Tagesgeschäft funktionieren viele Führungskräfte im On- oder Off- Modus, meist unter hohem Zeit- und Kostendruck, bei schneller Taktung mit „kaum Zeit zum Nachdenken“ unter dem Erwartungsdruck an fehlerfreies, flexibles bzw. agiles Vorgehen - und das auch noch zwischen Corona - Lockdowns im Nebel einer an sich schon unplanbaren VUCA-Welt.
Ein Retreat soll also Auszeit ermöglichen. Einen geschützten Raum für gemeinsames Wachstum bieten, für intensives gemeinsames Erleben, Zuhören, Reflektieren und Hinterfragen von bisherigen Mustern. Ziele und Perspektiven können erweitert werden, neue Geschichten entwickelt werden. Diese besondere Qualität braucht Vorbereitung. Wir schneidern Retreats nach Maß. Dabei fokussieren wir meist nur auf wenige Fragestellungen, die in der Vorbereitungsphase herausgearbeitet wurden und zu denen wir dann die Methoden genau auswählen.
Elemente, die den Unterschied zu einem Workshop oder Event machen sind:

Raus gehen aus dem Alltag
Das eigene Commitment zum Führungsteam wird im Alltag oft auf zahlreiche Proben gestellt. Arbeiten unter Belastung in hoher Schlagzahl für den eigenen
Organisationsbereich höhlt den Teamgeist eines Führungsteams oft unmerklich aus. Ihn gilt es im Retreat zu stützen, zu erneuern und Reserven für kommende Stessperioden aufzubauen.

Besondere Orte und Natur nutzen Gemeinsam wandern, draußen übernachten, das Wetter oder den Sonnenaufgang erleben oder sogar mit dem Kanu unterwegs sein, sind klassische Outdoor-Elemente, die in Management Retreats Anwendung finden.
Gerade in Phasen der Konfliktlösung kann ein Gespräch unterwegs und draußen in der Natur heilsam sein und zur Entspannung beitragen. Ein ungewohnter Ort kann ein Bauernhof, eine Hammermühle aus der vorindustriellen Zeit, eine alte Werkstatt oder ein Museum sein.

Solche meist einfachen Orte vermitteln bestimmte Werte und ermöglichen es uns, unsere eigenen Werte daran zu spiegeln. Ein berechenbares Seminarhotel kann da oft nicht mithalten.


Reflexion, Entschleunigung, innere Einkehr und Stille erfahren
In den Abstand und in die Meta-Perspektive zu gehen, um zeitweise auch einzeln in einer Solo-Auszeit Klarheit zu bekommen und dann wieder zurück ins Team zu gehen, kann oft der bewegende Kern eines Retreats sein.
Moderierte Sharing im Anschluss, ausreden dürfen und die Erkenntnisse aus und die eigenen Gedanken zu Ende führen können ist eine weitere Qualität in einem gut geplanten Retreat.
Eine gemeinsame und professionell angeleitete Meditation erleichtert das An- und zur Ruhe kommen.

Tun, wofür sonst nie Zeit ist
Neben der individuellen Klarheit gilt es natürlich auch im Team eine Positionsbestimmung vorzunehmen: Ist das Leitungsteam noch auf Kurs? Wie ist die gemeinsame Vision, die Mission und die Strategie?  Was braucht Auf- merksamkeit und warum? Wie führt das Team die Organisation, welche Erfahrungen gibt es? Was fehlt derzeit - was kommt zu kurz?

Angeregt werden und Inspiration erhalten
Nur wer selbst inspiriert ist, kann andere inspirieren. Das kann im Kleinen z.B. ein unterwegs gesammelter Gegenstand sein. Gemeinsam kann das Team auch ganz Konkretes gestalten: Kunst z.B. mit mit Ton, Farbe, Holz, Stein. Vielleicht ist es einfach nur ein gutes Gespräch am Lagerfeuer. Manchmal kann Inspiration auch ganz einfach sein: entspannt miteinander einen Film schauen oder gemeinsam kochen.

Selbstführung beginnen
Führung fängt bei jeder Führungskraft selbst an. Kümmert sie sich gut um sich selbst, ist sie Vorbild und kann sich gut um andere kümmern. Im Retreat kann es darum gehen, die Wahrnehmung für die eigenen Bedürfnisse zu schärfen: Was brauche ich, damit ich einen guten Job als Leader machen kann? Artikuliere und gönne ich mir dies? Wie kann ich im Alltag dafür sorgen? Das Team kann jeden mit intensiver Aufstellungsarbeit bei der Rückbesinnung auf die eigenen Stärken unterstützen.

Beziehungen pflegen
Sich öffnen, sich vielleicht auch nach vielen Jahren tiefer kennen lernen und in den gegenseitigen Biographien stöbern. Echte Dialoge führen, Sorgen und Ängste teilen und Unterstützung erfahren. Manchmal ist es gerade der gemeinsame Suchprozess, der zusammen und zur Lösung führt.

Regeneration spüren
Ein guter Retreat muss sein wie eine Tankstelle: Er muss ganz nebenbei die Möglichkeit bieten, neue Energie auf zu tanken, die Batterie wieder auf zu laden. Nur dann können Führugnskräfte auch mit Frustration richtig umgehen. Neben dem Ruhe finden ist es auch wichtig in Bewegung zu kommen.

Es gilt, genau das Wissen über den persönlichen Mix, der für die eigene Regeneration gut ist, mit in den Führungsalltag zu nehmen: Wie kann ich z.B. meine berufliche Herausforderungen mit dem Partner und der Familie in Einklang bringen? Wie erkenne ich Überlastung bei mir und meinen Mitarbeitern? Was heißt es, Grenzen zu ziehen und zu respektieren?

Wertschätzung leben
Gemeinsam den Blick auf das Erreichte richten. Anerkennung und Feedback zum eigenen Beitrag und zu den eigenen Talenten zu bekommen. Auch das kommt fast immer zu kurz. Ein Retreat ist immer auch eine Möglichkeit die vielleicht noch unbekannten Stärken beim anderen zu erkennen und wertzuschätzen.
Sich in ein neues Lernthema begeben
Das Management Team kann gemeinsam ein bestimmtes neues Thema kennen lernen und auf  Brauchbarkeit testen, z.B. Story Telling, Positive Psychologie, Führen in der Krise, Distance Leadership, Digital Leadership. Der Coach muss hier aber darauf achten, wie die Abgrenzung zum Training oder zum Expertenvortrag gestaltet wird, um das besondere Moment des Retreats nicht zu verlieren.

Den ungeplanten Moment zulassen
Ein Retreat darf nicht überfrachtet sein. Manche Führungsteams wollen zu viel in zu kurzer Zeit. Weniger ist oft mehr, damit die Veranstaltung kein Abarbeiten von Highlights wird. Hier sind erfahrene Prozessbegleiter und Coaches gefragt, die ungeplante Momente, sich ergebende Situationen, Stimmungen und Orte geschickt für den Prozess nutzen können.

Besonders in Zeiten mit hohen Anforderungen und Belastung brauchen Leitungsteams regelmäßige Rituale, in denen der Zusammenhalt gestärkt, Aufgestautes geklärt und Neues vor-gedacht wird. Wie das obere Management handelt und denkt prägt die gesamte Organisation: Nur wenn alle zusammen das gleiche Bild haben über eine komplexe Situation, über gegenseitige Erwartungen oder über einen neuen möglichen Weg, lassen sich Kräfte bündeln.

Der Führungskreis im Retreat (PDF)