Erfahrungsbericht Teamentwicklung
Teamentwicklung – ein alter Hut oder essentieller Erfolgsfaktor? Leistungsstarke Teams sind das Rückgrat jeder Organisation und gewinnen in Organisationen, die immer häufiger komplexen Veränderungen unterliegen, stetig an Bedeutung. In Zukunft wird es darum gehen, immer diversere Mannschaften als Teams zusammenzubringen und -zuhalten: Stammbelegschaft, Freelancer und Zeitarbeiter, Millenials und langjährige Wissensträger, unterschiedliche Kulturen, eventuell virtuell über Zeitzonen und Kontinente verteilt, alles unter den Rahmenbedingungen zunehmender Arbeitsverdichtung, moderner Kommunikationsmedien und neuer Arbeitszeitmodelle!
Selten findet Arbeit ohne die anderen statt: Wenn es darum geht, Strukturen oder Konflikte zu klären, Führungswechsel zu organisieren oder Wissen und Ressourcen wertschöpfend nutzbar zu machen, ist Teamentwicklung der Schlüssel zum Erfolg. Typische Einsatzgebiete sind Gruppen und Teams in der Linie, Projektteams, agile Scrum Teams, virtuelle Teams und Führungsteams.
Jedes Team ist anders: Gemeinsame Diagnose
Nach einer ausführlichen Auftragsklärung und einer Zielformulierung durch unseren Kunden, gehen wir in die Auswahl der Methoden und in
die Designerstellung. Dabei bleiben wir im engen Kontakt zu unseren Auftraggebern. Manchmal ist es dabei sinnvoll, vor eine Teamentwicklung Interviews zu schalten, z.B. in Konfliktsituationen. In der Teamentwicklung beginnen wir in der Regel mit einem gemeinsamen Diagnoseprozess zusammen mit dem Team. Unser Ziel ist es hier, hohe Identifikation und Beteiligung zu schaffen. In der eigentlichen Teamentwicklung arbeiten wir prozessorientiert auf die gesteckten Ziele zu. Nach der Diagnose – dazu gehören auch erlebnisorientierte Übungen und deren gemeinsame Reflexion – und Auswahl der Arbeitsschwerpunkte beginnt die gemeinsame Arbeitsphase, die mit der Vereinbarung von konkreten nächsten Schritten endet. Mit etwas Abstand zur eigentlichen Teamentwicklung reflektieren wir gemeinsam mit unserem Auftraggeber den erlebten Teamprozess, über ein Follow Up erfolgt ggf. Vertiefung und Erfolgskontrolle.
Die eigene Arbeitswelt auf den Punkt bringen: Metaphern und Emotionen
Erlebnisorientierte Arbeit mit Teams, z.B. Outdoor hat sich seit den 90ger Jahren konsequent weiterentwickelt und hat heute einen festen Platz als effektive und zielorientierte Methode in Beratungsprozessen. Elemente wie Problemlösung, Vertrauen, Kooperation und Kommunikation werden in Teamaufgaben abgebildet und Lernerfahrungen in den Alltag transferiert.
In diesem Prozess kommt es auf Kleinigkeiten an: Wie gut kann der Berater die Welt des Klienten übersetzen und daraus eine knackige Übung schneidern, die das Kundenproblem auf den Punkt bringt? Löst das Durchleben eines Problemlösungsprozesses Betroffenheit und Emotionen aus, entsteht dabei Energie und Motivation um z.B. neue Rituale oder Prozesse im Team zu leben, alte Zöpfe abzuschneiden? Die Bearbeitung kleiner Lernprojekte durch die Teilnehmer kann sofort Lösungspotentiale zeigen, deren Reflexion direkt in die inhaltliche Arbeit übernommen werden kann.
Der Aufbau von Vertrauen, von Kommunikations- und Problemlösungskultur kann in einer Teamentwicklung einen wichtigen Startpunkt finden.
Mit Führung und Feedback in die Performing Phase
Bis eine neue Gruppe oder ein Team tatsächlich leistungsfähig ist, durchläuft es die 4 Phasen: Orientierungsphase (Forming), Konfliktphase (Storming), Normierungsphase (Norming) und Leistungsphase (Performing). Die fünfte und letzte Phase ist die Abschiedsphase (Leaving). Dieses Konzept geht auf Bruce Tuckman zurück und wurde bereits 1965 zum ersten Mal beschrieben. Die Teamuhr ist ein pragmatisches Diagnosewerkzeug zur Selbstbewertung. Teams können sich schnell einschätzen und den Handlungsbedarf für die jeweils nächste Reifegradstufe ableiten.
Führungskräfte können den Weg zur Leistungsphase in den vorher stattfindenden Phasen erheblich unterstützen. In einer Teamentwicklung spiegeln wir den Teammitgliedern ihre Rollen wider, ermöglichen das Wechseln von z.B. festgefahrenen Rollenmustern in neue Rollen. Wir unterstützen vor allem das Feedback der Teammitglieder untereinander und zur Führungskraft. Damit helfen wir dem Team dabei, in die Performing-Phase zu kommen bzw. darin zu bleiben.