Computer übernehmen Führungsaufgaben

Computer übernehmen die Aufgaben von Führungskräften

Was bedeutet das für die Manager von morgen?

Analysten der IT-Marktforschungsfirma Gartner schätzen, dass bis 2018 Roboter in Zukunft nicht mehr nur mechanische Aufgaben wie in den Fertigungsstraßen der Automobilindustrie übernähmen, sondern verstärkt Arbeitsabläufe koordinierten, planten, managten – und eben Anweisungen gäben. „Das wird vor allem das mittlere Management betreffen“,  so Gartner-Analyst Stephen Prentice’ Prognose, „diejenigen, die sich mit administrativen Routinearbeiten befassen.“

Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Accenture sorgt sich die Hälfte der Führungskräfte der Elektronik- und Hightechindustrie, dass Roboter bald ihre Positionen übernehmen könnten. Manager verwenden viel Zeit mit Arbeiten, die Maschinen wesentlich schneller für sie erledigen könnten. Mehr als acht von zehn Führungskräften wenden demnach einen großen Teil ihrer Zeit für Koordinierung und Planung auf. Wenn Roboter und Computer besser planen als Manager, Planung aber einen Großteil der Arbeit von Managern bedeutet, dann stellt sich zukünftig die Frage, ob Manager in ihrer Rolle überhaupt noch gebraucht werden. Professor Joachim Möller, Leiter des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit, ist optimistisch: „Wenn menschliche Führungskräfte von Routineaufgaben der Ablaufplanung entlastet werden, muss sie das nicht unbedingt abwerten.

Denn dann können sie sich verstärkt den strategischen Fragen zuwenden – und das ist sogar mit einer Aufwertung verbunden.“ „Was im Kern übrig bleibt, ist das Thema Leadership“, sagt der Berater Eberhard Hübbe. „Wie bringe ich Menschen dazu, sich einer Firma zugehörig zu fühlen?“ Manager müssten stärker Beziehungen aufbauen, das könnten Maschinen nicht bewerkstelligen. In der Zukunft würde nicht der Klügste für eine Position ausgewählt oder der, der am besten funktioniere. „Sondern einer, der andere motivieren kann, Mitarbeitern das Gefühl gibt, dass sie wichtig sind“, sagt Hübbe. Sozialkompetenz statt fachlicher Intelligenz.
Sicher sind demnach Jobs, die von der zwischenmenschlichen Beziehung leben. Der Manager der Zukunft ist eher ein Persönlichkeitscoach. Das bedeutet, er muss raus aus dem Büro. Das Verstecken hinter Exceltabellen und wichtiger Planung ist zu Ende. Auch Anweisungen per Mail geben, kann der Computer besser.
Was er nicht kann, ist, mit dem Mitarbeiter zu reden, ihm zuzuhören und ihn im Zweifel auch zu unterstützen.
 
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